Mai 2018: Überlegungen bezüglich Sprungretter !

Wohnhausanlagen können im Brandfall für die Feuerwehr eine große Herausforderung sein, speziell bei dringender Menschenrettung und gleichzeitig erschwerter Anfahrt für die Einsatzfahrzeuge. Bei vielen Objekten ist eine Anfahrt nicht von allen Seiten möglich, Zufahrtswege oder Aufstellungsflächen können verparkt sein. Eine Verrauchung der Stiegenhäuser kann beim Eintreffen der Feuerwehr bereits gegeben sein, wenn die Bewohner der brennenden Wohnung bei ihrer Flucht vergessen die Türe zum Treppenhaus zu schließen. Das Fehlen von Brandrauchmeldern in den Stiegenhäusern verhindert eine schnelle Alarmierung der Hausbewohner und so kommt es immer wieder vor, dass beim Eintreffen der Feuerwehr Menschen an den Fenstern um Hilfe rufen.

Was also tun, wenn Menschen schnell gerettet werden müssen - das Stiegenhaus aber durch den Brand nicht benutzt werden kann, tragbare Leitern zu kurz sind und die Hubrettungsgeräte nicht zufahren können ?

Hubrettungsgeräte sind sowohl für die Menschenrettung als auch für den Löschangriff einsetzbar. Bereits bei der Anfahrt müssen aber Drehleitern oder Teleskopmastbühnen vorneweg ausrücken, damit die Zufahrtswege nicht von Löschfahrzeugen blockiert werden. Ein einmal in Stellung gegangenes Hubrettungsgerät an eine andere Stelle zu positionieren ist außerdem zumeist sehr zeitraubend.

Was also tun, wenn jemand schnell gerettet werden muss, die oben angeführten Gründe das aber verhindern ?

Mit der Anschaffung des neuen HLF 2 wird die Feuerwehr der Stadt Gmünd Lücken in der Ausrüstung schließen. Daher wird mit dem HLF 2 auch ein Sprungretter angekauft. Die Überlegungen innerhalb der Mitglieder haben aber dazu geführt, dass ein derartiges Rettungsgerät möglichst zeitnah angeschafft werden soll. In den nächsten Tagen erfolgt die Durchführung einer Bedarfserhebung bezüglich der möglichen Sprunghöhe. In einen Sprungretter zu springen ist sicher nicht jedermanns Sache, aber immer noch besser als auf Asphalt oder Beton zu stürzen. Weitere Informationen folgen.

Sprungretter: Sprunghöhe zwischen 16 oder 25 Metern, Gewicht zwischen 80 und 100 kg, mit einer Pressluftflasche innerhalb von 30 Sekunden aufgerichtet und einsatzbereit, kann von 4 Mitgliedern kurzfristig jederzeit an eine andere Position getragen werden.

Auf Youtube kann u.a. ein hochinteressantes und realistisches Video über einen Wohnhausbrand in Leipzig betrachtet werden, auch hier hat ein Sprungretter dazu beigetragen, Menschenleben zu retten !

Wir danken nochmals den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Hollabrunn, die uns mit der Vorstellung ihres Sprungretters SP16 ganz wesentlich bei der Entscheidung zum Ankauf geholfen haben.